Der dritte Februar war eine Zäsur für Leonie K. Alles war neu: Frühmorgens die ungewohnte Anreise zur neuen Stelle, das ungewohnte Gebäude, der ungewohnte erste eigene Schreibtisch - die vielen unbekannten Kollegen. Der 24-Jährigen flirrte schon zwei Stunden, nachdem sie in der IT eines Stuttgarter Mittelständlers in ihr Berufsleben gestartet war, der Kopf.
Klar, Leonie kannte schon einige Firmen: von Praktika und Auslands-Monaten. Aber jetzt war alles anders. Die erste richtige Stelle. Deshalb konnte sie in der Nacht vor dem "GO" kaum schlafen. Fragen gingen ihr durch den Kopf: Was sage ich bei der Begrüßung? Werden die Kollegen mich mit offenen Armen empfangen? Wer werden meine direkten Kolleginnen und Kollegen sein?
Dann sah sie den Blumenstrauß. Und sechs, sieben fast gleichaltrige Kollegen, die freundlich auf sie zugingen. Nettes Klima, durchatmen! Ein Riesenberg fiel von ihr ab.
Das ist nicht immer so. Herrscht in Teams Hochspannung, zum Beispiel wegen eines wichtigen Abgabetermins, kann es sein, dass Neulinge zunächst auf sich selbst gestellt sind. Dann ist Eigeninitiative gefragt. Und Offenheit: Fordern Sie die versprochene Einarbeitung von Ihrer Führungskraft aktiv ein.
Für die ersten drei Monate gibt es ein paar Grundregeln: Versuchen Sie, Ihren Weg zu finden zwischen Anpassung und Profilierung. Man hat Sie vielleicht als Spezialisten ins Team geholt. Sie müssen aber auch ihre Position im Team finden.
Blicken Sie mit Ihrem Vorgesetzen auf die kommenden Tage: Wie wird die Einarbeitung ablaufen? Gibt es grundsätzliche Einführungsveranstaltungen? Sind diese online oder als Präsenzveranstaltung geplant? Wie lernen Sie die technischen Systeme kennen, zum Beispiel für HR? Gibt es Material über das Unternehmen und ihren Aufgabenbereich, das Sie sich vorab anschauen können? Gibt es Zugangsberechtigungen für die Systeme, die noch eingeholt werden müssen?
Klären Sie ab: Was genau wird von Ihnen erwartet? Was ist Ihr Tätigkeitsbereich? Gibt es Überschneidungen mit Kollegen? In welchen Teams sollen Sie sich einbringen?
Bieten Sie Ihre Hilfe an. Zeigen Sie, dass Sie ein Teamplayer sind. Hören Sie den Kollegen zu, um ein Gespür dafür zu bekommen, was wichtig ist und wo der Schuh drückt. Zu guter Letzt: Bringen Sie Ihre Persönlichkeit und Ihre Ideen ein.
Um kontinuierlich besser zu werden, müssen Sie wissen, was bereits gut läuft und wo Sie nachbessern können. Fordern Sie deshalb Feedback ein, nur so können Sie weiterkommen.
Leonie K. hat in den vergangenen Monaten viele dieser Tipps beherzigt. Und ist inzwischen angekommen: Im neuen Job und einem Team, das von ihr sagt: Gut, dass Du da bist!
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